2023 durchschnittlich 82.000 "neue" Christen pro Tag

Studie: Weltweite Zunahme der Christen

Symbolbild (Edward Cisneros by unsplash.com)

Erzhausen (da) - Auch wenn in Deutschland in den letzten Jahren der christliche Glaube scheinbar an Bedeutung verliert und viele Menschen aus den Kirchen austreten, offenbart der Blick auf die restliche Welt ein anderes Bild. Das Christentum ist auf dem Vormarsch: 2023 gab es erstmals mehr als 2,6 Milliarden Christen weltweit. Pro Jahr kämen rund 1,18 Prozent an Gläubigen neu zum Christentum hinzu, das seien etwa 30 Millionen Menschen, berichtete der Journalist Wolfram Weimer in seiner Online-Kolumne beim Nachrichtensender ntv.

Täglich gibt es demnach durchschnittlich 82.000 "neue" Christen pro Tag, so Weimer. Die Zahlen entstammen der "Study of Global Christianity" von Religionsforschern aus Boston. Sie decken sich mit anderen Studien (z. B. PEW Research Center in Washington) und den Einzeldaten der christlichen Kirchen. So gibt die katholische Kirche rund 1,38 Milliarden Katholiken weltweit an, was vor allem an dem Wachstum in Afrika und Amerika liegt. Besonders schnell wüchsen allerdings die Evangelikalen, mit einem Plus von 1,79 Prozent pro Jahr.

Starkes Wachstum im globalen Süden

Überraschend ist für Weimer, dass auch in Ländern wie Japan und China die Zahl der Christen steigt, in Südkorea ist das Christentum mittlerweile sogar die größte organisierte Religion. Das Wachstum des Christentums vollzieht sich am stärksten auf der Südhalbkugel. Vor hundert Jahren lebten in Europa doppelt so viele Christen wie im Rest der Welt zusammengezählt. Inzwischen leben sowohl in Lateinamerika (611 Millionen) wie auch in Afrika (718 Millionen) mehr Christen als in Europa (566 Millionen), in Asien leben erstmals mehr als 400 Millionen Christen. Das heißt, dass die meisten Christen in Lateinamerika und Afrika leben würden, so Weimer. In der Summe stellen Christen weltweit derzeit etwa ein Drittel der Weltbevölkerung.

In seinem Beitrag wies der Journalist auch daraufhin, dass zugleich auch die Christenverfolgung zugenommen hat. Insbesondere in den arabischen Ländern, aber auch in Indien und Nordkorea werden Christen wegen ihres Glaubens bedroht, verfolgt und mit dem Tode bedroht.

Islam wächst noch schneller

Schneller als das Christentum wächst allerdings der Islam: Der Zulauf zu dieser Religion steige pro Jahr um 1,87 Prozent. Erstmals gebe es seit diesem Jahr mehr als zwei Milliarden Muslime weltweit. Die drittgrößte Glaubensgruppe sei die der Hindus. Von ihnen gebe es rund eine Milliarde Gläubige weltweit und die Glaubensgemeinschaft verzeichne eine jährliche Wachstumsrate von 1,2 Prozent.

 

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